Job Shadowing Lehrer:innen

 "... ich tue nur die Augen auf und seh' und geh' und komme wieder, denn man kann sich nur in Rom auf Rom vorbereiten."

"Gott sei Dank, daß mir von diesen Zugvögeln künftig keiner mehr imponiert, wenn er mir im Norden von Rom spricht, keiner mir die Eingeweide mehr erregt; denn ich hab's doch auch gesehn und weiß schon einigermaßen, woran ich bin."

Zitate, Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise

Wir waren nicht in Rom, können aber beide Zitate des großen Johann Wolfgang von Goethe bestätigen. Man erfährt die Kultur und das Wesen eines Landes erst, wenn man längere Zeit vor Ort weilt und "mittendrin" lebt.

In Österreich machte man sich noch Gedanken über das Schifahren. In Sizilien war die Natur schon einen Schritt weiter. Die ersten Frühlingsblumen blüten, es herrschten frühlingshafte Temperaturen und vier Lehrer:innen der Landesberufsschule Voitsberg nutzen einen Großteil der Semesterferien, um ein kurzes Auslandspraktikum in Barcellona Pozzo di Gotto zu absolvieren.

Ursula Kalcher unterrichtete in einer technischen Schule die Fächer Englisch und Wirtschaftskunde. Dank ihrer ausgezeichneten Kenntnisse der italienschen Sprache konnte sie die Schüler:innen in ihrer Muttersprache unterrichten.

Albert Dohr, Gerald Koß und der Projektkoordinator Manfred Mazgan arbeiteten in kleinen sizilianischen Familienbetrieben mit und durften das große Betätigungsfeld dieser Kleinstunternehmen kennenlernen.

Bestens betreut wurden die Kolleg:innen von unserer sizilianischen Partneragentur.

Eines durfte beim Besuch unserer steirischen Delegation natürlich nicht fehlen: weststeirisches Kernöl, Schilchersekt und köstliche Süßigkeiten! 

Sizilianische Elektrounternehmen sind gewöhnlich wesentlich kleiner als wir es in Österreich gewohnt sind. Ihre Tätigkeiten umfassen nich nur das reine Elektrogewerbe. Bei Bedarf werden auch andere Arbeiten des Baunebengewerbes ausgeführt.

Welche Eindrücke haben die Teilnehmer:innen vom Aufenthalt in Sizilien mitnehmen dürfen?

Manfred Mazgan

"Abseits des Berufspraktikums erlebte ich die Stadt als freundlich und spannend. Es gibt viele kleine Geschäfte. Um Einzukaufen muss man nicht ins Auto steigen, um alles zu bekommen. Die Menschen sind sehr freundlich und helfen sofort und oft auch ungefragt weiter. Die sprachlichen Barrieren können mit Hilfe moderner Technik leicht überwunden werden und mit der Zeit lernt man auch grundlegende italienische Vokabeln.

Das Praktikum bei Energetica Etica habe ich genossen. Bei einigen Serviceeinsätzen durfte ich mit Hand anlegen. Unsere Hauptaufgabe war aber das Siedeln des Lagers an einen neuen Standort. Sehr beeindruckt hat mich der breite Tätigkeitsbereich, die Kollegialität und das Miteinander im Familienbetrieb.

Am Wochenende nutzte ich die Zeit um mit einem gemieteten Rennrad zwei Bergdörfer zu erkunden und viele Eindrücke zu sammeln.

Ich freue mich schon darauf, im Herbst zwanzig Schüler:innen bei Ihrem Berufspraktikum zu begleiten.

Da unser letzter Praktikumstag Mittwoch war und zuhause Semesterferien waren, reisten wir noch mit der Bahn in den Süden der Insel und verbrachten zwei Tage in Syrakus und Noto."

Ursula Kalcher - Tagebuch einer Lehrerin

14.02.- mercoledi

Anreise: Graz-Frankfurt-Catania mit Lufthansa

Zugfahrt: Catania airport – Messina – Barcellona P.G.

Bezug des Appartments „My friend Umberto“ in Barcellona P.G.

15.02. - giovedi

Erster Schultag im „Istituto Enrico Fermi Commerciale“.

8.45 Schulwart bringt mich zu meiner italienischen Erasmus-Kollegin Giusy.

Wurde mit einem lieben „Benvenuto alla nostra scuola“ dem Kollegium der Schule vorgestellt.

9.00 Unterrichtsbeginn in einer 1. Klasse mit dem Schwerpunkt „Marketing“.

10.00 Hospitation einer Englischstunde zum Thema „daily routine“.

3. und 4. Stunde ebenfalls am Englischunterricht teilgenommen. Die Arbeitsweise in Italien unterscheidet sich doch ein wenig von jener Österreichs (sehr „lockere“ Stunden).

16.02. - venerdi

Weiter geht’s mit 4 Englischstunden in den Bereichen „turismo und agriturismo“.

Hatte heute das Vergnügen Österreich und die bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf Englisch zu präsentieren. SchülerInnen waren begeistert. Die italienische Herzlichkeit und Gastfreundschaftgefällt mir besonders gut. 

13.00 Ende 2. Unterrichtstag.

17.02. - sabato

Ausflug zum ETNA und Taormina mit Lehrlingen und LehrerInnen aus Frankreich und Spanien,die ebenfalls im Rahmen eines Erasmus+ Projekts in Barcellona P.G waren.

Am Abend gemeinsames Ausfüllen von EU-Formularen mit Koll. Mazgan.

18.02. – domenica

Mit dem Fahrrad zum Strand gefahren. Glasklares Wasser, Sonne und Cappucino am Strand.

Am Abend Pizza mit Kolleginnen unserer italienischen Erasmus+ Partnerargentur.

Viel Organisatorisches und Privates besprochen…..natürlich alles auf Italienisch.

19.02. lunedi

9.00 Schüler haben schon am Gang gewartet und mich mit „cordiali saluti“ begrüßt.

Im Rahmen des Wirtschaftskunde-Unterrichts die „bilancia“ auf Italienisch durchgenommen, anschließend in der Turismusklasse „Palermo and sightseeings“. Schüler sind TOP.

20.02. martedi

1. Stunde – Palermo 2. Teil ……natürlich wieder alles auf Englisch

2. Stunde – Englischübungen im Sprachlabor

3. Stunde – Englische Literatur ……super interessant

4. Stunde entfällt……unterrichtende Lehrerin ist wegen Erasmus+ nach Sevilla unterwegs

21.02. - mercoledi

Heute mal Englischunterricht in einer Integrationsklasse. Sehr interessant gestaltet.

Letzte Schulstunde mit Schülern der agriturismo-Klasse im Glashaus verbracht.

Sooo nett….. einen selbst gezüchteten Orangenbaum und eine selbst gefertigte Limoncello-Seife von den Schülern als Abschiedsgeschenk bekommen.

Die Aussicht auf ein Wiedersehen im Rahmen des Erasmus+ Projekts im Oktober 2024 hat den Abschied etwas erleichtert.

22.02. giovedi

Abreise in den Süden von Sizilien.

CIAO Barcellona Pozzo di Gotto e GRAZIE per un soggiorno bellisimo!!!